Zwischen Standard und Sonderlösung: Industrieller 3D-Druck macht den Unterschied

Das Unternehmen im Fokus

System Strobel GmbH & Co.KG aus Aalen zählt zu den führenden Herstellern von Rettungs- und Notarzteinsatzfahrzeugen in Deutschland.
Mit rund 200 Mitarbeitenden entstehen hier jährlich etwa 350 Fahrzeuge – individuell angepasst an die Anforderungen von Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern oder kommunalen Trägern. System Strobel bietet sowohl den Ausbau von Kastenwagen (z. B. auf Basis von Mercedes, VW oder Ford-Modellen) als auch die Fertigung von Kofferaufbauten, wie man sie klassisch von größeren Rettungswagen kennt.

Jede Fahrzeuglösung ist individuell – mit spezieller Innenausstattung, Medizintechnik, Elektronik, Licht- und Kamerasystemen sowie ergonomischen Arbeitsplatzkonzepten für das Rettungsteam. Der Anspruch: maximale Funktionalität, Sicherheit und Alltagstauglichkeit – bei kurzen Projektlaufzeiten und klarer Kundenorientierung. Gefertigt wird mit herkömmlichen Verfahren wie Spritzguss und CNC-Bearbeitung, die mittlerweile gezielt durch additive Fertigung ergänzt werden – für mehr Tempo, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit bei Sonderlösungen.

Das Ergebnis auf einen Blick

  • Deutliche Gewichtsreduzierung von Bauteilen

  • Serienreife Bauteile im Endprodukt

  • 12-18 Stunden täglich mannlose Fertigung

  • Lösungen, die mit klassischen Methoden nicht realisierbar wären

  • Individuelle Bauteile können wirtschaftlich gefertigt werden

  • Geringe Wartung

Vom Experiment zur Serienfertigung: Der Einstieg in die additive Fertigung

System Strobel mit ersten Versuchen auf Desktop- und großformatigen 3D-Druckern. Ziel war es, die Technologie kennenzulernen und
das Potenzial für den Fahrzeugausbau zu bewerten.

Für den Serieneinsatz reichten die Ergebnisse dieser Systeme jedoch nicht aus – insbesondere in Bezug auf Maßhaltigkeit, Oberflächenqualität und Prozesssicherheit. Auch die Druckgeschwindigkeit stieß schnell an ihre Grenzen.

Den Durchbruch brachte schließlich die Investition in den Markforged FX20 – die größte Maschine
von Markforged. Statt sich schrittweise heranzutasten, entschied sich System Strobel bewusst für den Direktstart mit einer Industriemaschine. Der Hauptgrund: „Bauraum matters“, wie Marius Garzorz, Projektverantwortlicher der Konstruktion, betont. Gerade im Sonderfahrzeugbau sind große, komplexe Geometrien keine Ausnahme – der große Bauraum war daher ein entscheidender Faktor.

Mit dem FX20 wurde der 3D-Druck erstmals fest in die Serienfertigung integriert. Die Kombination
aus hoher Maßhaltigkeit, stabiler Bauteilqualität, großem Bauraum und intuitiver Bedienung
überzeugte – und machte den Schritt von der Versuchsanwendung zur produktiven
Nutzung
möglich.

Wann additive Fertigung- Wann herkömmliche Methoden?

Bei System Strobel werden je nach Anwendung verschiedene Fertigungsmethoden eingesetzt:

Spritzguss

kommt bei größeren Serien zum Einsatz, z. B. Türgriffen. Die dafür nötigen Werkzeuge lohnen sich aber erst ab entsprechend hohen Stückzahlen.

CNC-Fertigung

wird für Aluminiumteile wie Hecktritte oder Hubbühnen genutzt – überall dort, wo hohe Lasten wirken und Metall die erste Wahl ist.

Additive Fertigung

wird dann genutzt, wenn Flexibilität, Leichtbau, Designfreiheit oder geringe Stückzahlen gefragt sind. Bspw. bei Adaptern, Halterungen oder Einbauteilen.

Additiv fertigen, wo konventionelle Methoden an Grenzen stoßen

Für System Strobel steht bei der additiven Fertigung nicht die reine Kostenersparnis im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, Lösungen überaupt erst zu realisieren. Ein entscheidender Vorteil des Markforged FX20 liegt darin Bauteile zu fertigen, die mit anderen Verfahren nur schwer oder gar nicht herstellbar wären. Dazu zählen besipielsweise komplexe Adapter und Gehäuse, die sich nahtlos in die Fahrzeugkonturen integrieren. Was früher eine Herausforderung für die CNC-Bearbeitung war, entsteht heute in wenigen Stunden im 3D-Druck – präzise, stabil und funktionsgerecht.

Gedruckt werden beispielsweise:
• Licht- und Kamerahalterungen
• Signal- und Blinkeradapter
• Abdeckungen und Zierleisten
• Umlenkrollen, Batterieadapter, Abdeckpanele
• Innenverkleidungselemente
• Einzelteile für Spezialausstattungen wie
Raupenstühle

“Heute können wir Bauteile direkt aus dem CAM drucken, ohne Umwege. Das spart Zeit und macht manche Lösungen überhaupt erst möglich.”

„Mit dem FX20 sind wir über die Stufe des experimentellen 3D-Drucks hinaus und können damit wirklich auch serienreif
fertigen.“
– Marius Garzorz, Projektverantwortlicher der Konstruktion

Fragen Sie ein Muster-Bauteil an.

Sind das alles nur Marketing-Versprechen?
Überzeugen Sie sich selbst von der Festigkeit der Bauteile. Die Dank der Carbon-Endlosfaser Festigkeiten von Aluminium haben.

Anwendungsbeispiel: Leichter mit Carbon

Ein anschauliches Beispiel für die Vorteile der additiven Fertigung ist der Tragestuhl mit Raupenlaufwerk. Zahlreiche zuvor aus Aluminium gefräste Komponenten – darunter der Griff, eine Umlenkrolle sowie verschiedene Verbindungs- und Abdeckteile – wurden durch Bauteile aus Onyx ersetzt.
Vor allem besonders beanspruchte Elemente wie das Verbindungsstück zum Griff wurden gezielt mit Endloscarbonfaser verstärkt. So entstehen extrem tragfähige und zugleich leichtere Bauteile -perfekt angepasst an die anforderungen im täglichen Rettungseinsatz.

Die Vorteile sind klar:
• Gewichtsersparnis
• Deutlich einfachere Konstruktion
• Keine mechanische Nachbearbeitung

Gerade bei Geräten, die regelmäßig getragen oder verladen werden, zählt jedes Gramm. Die neue Lösung spart nicht nur Gewicht, sondern vereinfacht auch den Montageprozess erheblich. Auch das Raupenlaufwerk selbst profitiert: Allein die Umlenkrollen aus Onyx sparen 700 Gramm gegenüber der bisherigen Aluminiumversion. Insgesamt konnte durch den Einsatz von 3D-gedruckten Bauteilen rund 2,5 kg Gewicht eingespart werden – eine deutliche Verbesserung für die Handhabung und Effizienz.

Organisiert & effizient: Der neue Fertigungsprozess

Die additive Fertigung ist bei System Strobel längst mehr als ein Innovationsprojekt – sie ist fest im Alltag der Konstruktion und Produktion integriert. Neue Anforderungen, etwa durch geänderte Signalanlagen, Lichtmodule oder Kamerasysteme, werden direkt in der Konstruktion umgesetzt, im FX20 gedruckt und in der Endmontage verbaut.

Typisch System Strobel: pragmatisch, schnell und effizient.

Gedruckt wird, was sich lohnt – und was sich mit klassischen Methoden nur schwer oder gar nicht umsetzen lässt. Adapter, Halterungen, Zierleisten, Innenverkleidungen oder auch Kamerahalterungen werden direkt auf Basis der CAD-Daten gefertigt – ohne Umwege über Werkzeuge oder Formen.

• Bauteile entstehen ab Stückzahl 1
• Die Maschinenauslastung liegt meist bei 12–18 Stunden täglich – auch über Nacht oder am
Wochenende
• Über 95 % der gedruckten Teile werden mit dem FX20 gefertigt
• Die übrigen 3D-Drucker anderer Hersteller werden kaum noch genutzt

Der FX20 – Rückgrat der Kleinserienproduktion.
Besonders im Fahrzeugausbau wird der Nutzen deutlich: Wo früher komplexe Halterungen mühsam gefräst oder angepasst werden mussten, entstehen heute individuelle Lösungen mit wenigen Klicks. Das verkürzt nicht nur die Projektlaufzeit erheblich, sondern ermöglicht auch Lösungen, die mit klassischen Methoden überhaupt nicht realisierbar wären.

Aus Skepsis wird Vertrauen: Kunden und Mitarbeitende sind überzeugt

Sowohl die Mitarbeitenden als auch die Kunden sind positiv überrascht von der Druckqualität. Wo frühere Bauteile eher experimentell wirkten, können heute „serienreife Bauteile gefertigt werden“. Die Oberflächenqualität, Maßhaltigkeit und Robustheit der Bauteile ermöglichen den echten Einsatz im Endprodukt – sichtbar und spürbar. Das schafft Vertrauen und zeigt, dass additive Fertigung nicht nur eine Alternative, sondern eine etablierte Fertigungslösung ist.

Zusammenfassung und Ausblick

System Strobel nutzt den 3D-Druck heute nicht mehr nur als Ergänzung, sondern als festen Bestandteil der Fertigung ihrer Fahrzeugserien. Der FX20 bildet dabei das Rückgrat für flexible, passgenaue und wirtschaftlich sinnvolle Bauteile in der Kleinserienproduktion.
Besonders im Fahrzeugausbau mit vielen Sonderwünschen bietet der 3D-Druck völlig neue Möglichkeiten – ganz ohne Kompromisse bei Qualität oder Funktion.
Aktuell prüft System Strobel, ob eine Erweiterung des Maschinenparks sinnvoll ist – denn der FX20 ist regelmäßig voll ausgelastet. Der nächste Schritt? Noch mehr Bauteile identifizieren, digitalisieren und drucken – für noch mehr Flexibilität und Effizienz.

Warum Markforged?

Erschließen Sie die nächste Stufe der Präzision und Innovation in Ihrem Unternehmen mit 3D-Druck und drucke mechanisch belastbare Bauteile.

Die Innovationen von Markforged, wie z. B. die Carbon-Endlosfaserverstärkung, integrierte Laserscan-Qualitätskontrolle und Teilesimulationssoftware, haben den 3D-Druck vom Prototyping in die Fabrikhalle gebracht. Jetzt können Sie mechanisch belastbare Bauteile drucken, die unwirtschaftliche Aluminiumbauteile ersetzen.

Präzise technische Druckhardware, fortschrittliche Verbundwerkstoffe und Carbon-Endlosfaserverstärkung ermöglichen es den industriellen Markforged 3D-Druckern, immer wieder präzise, industrietaugliche Teile mit schöner Oberflächenbeschaffenheit herzustellen.

Markforged bietet eine enge Integration von industriellem 3D-Drucker, Materialien und intuitiver Software, so dass der Druck von Teilen in industrieller Qualität auch für Nicht-Experten in der Fertigung einfach ist.

Die industriellen 3D-Drucker von Markforged sind für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Deshalb verlassen sich mehr als 5.500 Industrie-Unternehmen in aller Welt auf Markforged, um ihre Anlagen am Laufen zu halten und ihre Kunden zufriedenzustellen.

Die Digital Forge ist skalierbar und eignet sich sowohl für kleine Maschinenbauer als auch für Großkonzerne. Ganz gleich, ob Sie nur eine Maschine oder eine ganze Flotte benötigen, die Plattform lässt sich so skalieren, dass sie Ihren Produktionsanforderungen gerecht wird, ohne dass umfangreiche Umrüstungen oder Einrichtungsänderungen erforderlich sind.

Sie hätten gern eine Live-Demo, haben Fragen oder benötigen ein Angebot für einen Markforged 3D-Drucker?
Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf!

Mark3D GmbH
Rodenbacher Straße 15
35708 Haiger

Telefon: 07361 63396 00
E-Mail: markforged@mark3d.de

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